Mittwoch, 20. April 2016

Vereinsmitglied besucht Heim in Peking

Manu ist Mitglied unseres Vereins und nimmt immer mal Spenden mit rüber und besucht die Heime.

Das Bethel in Peking ist ein Heim, welches ausgesetzte Kinder mit visueller Beeinträchtigung  aufnimmt und auch Familien mit visuell beeinträchtigten Kindern unterstützt.

Viele dieser Kinder sind nicht nur blind, sondern leiden meist auch an weiteren körperlichen Beeinträchtigungen oder Krankheiten.

Unser Verein unterstützt das Bethel erst seit Beginn diesen Jahres, vor allem mit Sachspenden.

Manu hat vor kurzem das Heim besucht und einen ausführlichen Bericht geschrieben und auch Bilder gemacht. Danke an Manu, für Deinen unsagbar tollen Einsatz immer.

Hier kommt nun der Bericht:

" Es leben derzeit 25 Kinder dort und 12 Kinder, die tagsüber die Schule besuchen und abends wieder von den Eltern geholt werden. 
Die Kids haben zum schlechtem Sehvermögen noch meist andere unterschiedliche Bedürfnisse bzw. Krankheitsbilder auf die das Bethel eingeht, wie zum Beispiel Osteoporose, Autismus, Epilepsie etc.

Geburtstagskalender


Das Bethel hat 6 verschiedene Klassen. Die Panda-Klasse (Kids mit schlechtem Sehvermögen und Autismus), Ziegen-Klasse, Delphin-Klasse, Tiger-Klasse, Giraffen-Klasse und Eichhörnchen-Klasse. 

Vor jedem Klassenraum hängt das jeweilige Stofftier, damit sich die Kinder besser orientieren können (siehe Fotos). 
 
Panda Stofftier vor Klasse
 
 
 
                                                                                              Ziegenstofftier vor Klasse

In der Eichhörnchen-Klasse, der Englisch-Klasse, sind 5 Kinder gemischten Alters (das jüngste Mädchen ist gerade 1 Jahr alt, das Älteste 7 Jahre, die Englisch-Unterricht bekommen, da sie bald in die USA adoptiert werden und ihnen somit der sprachliche Einstieg erleichtert werden soll. 

                                                                          
Klassenzimmer
 
 
 
Letztes Jahr wurden 25 kids in die USA adoptiert, dieses Jahr schon 12 - Tendenz steigend.

 
Die Unterkünfte (selbstgebaute kleine, aber geräumige Holzhäuser) werden von je 6 Kids und 2 Betreuern bewohnt. Ich durfte mir so ein Zuhause ansehen und wurde auch an der Tür gleich von der 3-jährigen Xiao He an der Hand genommen und rumgeführt. Erst später bekam ich mit, dass sie wirklich gar nicht sehen kann. Ich wollte es nicht glauben, so zielstrebig ist sie zu ihrem Bett, hat mir Ihr Kuscheltier und Hello-Kitty-Bettwäsche gezeigt und mir auch wieder die Türe mit einem Handgriff nach Draußen geöffnet. So offen, fröhlich und einfach nur zum Staunen. 

        Aufenthaltsraum und Spielezimmer



Christina (sehr schlechtes Sehvermögen und Osteoporose) ist eine der ältesten Kinder im Bethel mit 18 Jahren und an Humor nicht zu übertreffen. Sie gibt den Kleineren schon etwas Englischunterricht und bastelt Ketten und andere Dinge, die dann im Bethel Souvenirshop von Sam (25 Jahre) verkauft werden. So versucht das Bethel auch "den Großen" eine Aufgabe zu geben. 

 Spielplatz, Bild oben mit Wohnhäuser drum herum

Es gibt einen liebevoll angelegten Spielplatz und im Sommer ein Schwimmbad (siehe Fotos) wo sich die Kids austoben können. Wirklich ein schöner und ruhiger Ort, an dem sich die Kinder trotz fehlendem Sehvermögen frei bewegen können. Die Kinder sind so zuckersüß, dass es einem wirklich schwerfällt wieder zu gehen. 

                                                                                                   Schwimmbad


Das Bethel hat eine sehr lange Warteliste. Auf Nachfrage warum, teilte mir die Betreuerin mit, dass es außer das Bethel leider nur noch EINE Einrichtung für Blinde in Peking gibt. Dort sind jedoch die Aufnahmekriterien verschärft worden und es werden nur ältere  Kinder bzw Heranwachsende angenommen und auch nur die, die einen guten "Backround" haben. Was soviel heißen soll wie normales Elternhaus, also keine Waisen oder Pflegekinder und ohne weitere Befindlichkeiten.
Das ist sehr traurig.



Das Bethel finanziert sich nur von Spenden.

Doch Dank der Spenden und privaten Förderer plant das Bethel auch in Nanjing ein "Bethel Home" zu eröffnen. "