Das Bethel in Peking ist ein Heim, welches ausgesetzte Kinder mit visueller Beeinträchtigung aufnimmt und auch Familien mit visuell beeinträchtigten Kindern unterstützt.
Viele dieser Kinder sind nicht nur blind, sondern leiden meist auch an weiteren körperlichen Beeinträchtigungen oder Krankheiten.
Unser Verein unterstützt das Bethel erst seit Beginn diesen Jahres, vor allem mit Sachspenden.
Manu hat vor kurzem das Heim besucht und einen ausführlichen Bericht geschrieben und auch Bilder gemacht. Danke an Manu, für Deinen unsagbar tollen Einsatz immer.
Hier kommt nun der Bericht:
" Es leben derzeit 25 Kinder dort und 12 Kinder, die tagsüber die Schule besuchen und abends wieder von den Eltern geholt werden.
Die Kids haben zum schlechtem Sehvermögen noch meist andere
unterschiedliche Bedürfnisse bzw. Krankheitsbilder auf die das Bethel
eingeht, wie zum Beispiel Osteoporose, Autismus, Epilepsie etc.
Geburtstagskalender
Das Bethel hat 6 verschiedene Klassen. Die Panda-Klasse (Kids mit
schlechtem Sehvermögen und Autismus), Ziegen-Klasse, Delphin-Klasse,
Tiger-Klasse, Giraffen-Klasse und Eichhörnchen-Klasse.
Vor jedem Klassenraum hängt das jeweilige Stofftier, damit sich die Kinder
besser orientieren können (siehe Fotos).
Panda Stofftier vor Klasse
Ziegenstofftier vor Klasse
In der Eichhörnchen-Klasse, der Englisch-Klasse, sind 5 Kinder gemischten
Alters (das jüngste Mädchen ist gerade 1 Jahr alt, das Älteste 7 Jahre, die
Englisch-Unterricht bekommen, da sie bald in die USA adoptiert werden und ihnen
somit der sprachliche Einstieg erleichtert werden soll.
Letztes Jahr wurden 25 kids in die USA adoptiert, dieses Jahr schon 12 -
Tendenz steigend.
Die Unterkünfte (selbstgebaute kleine, aber geräumige Holzhäuser) werden
von je 6 Kids und 2 Betreuern bewohnt. Ich durfte mir so ein Zuhause ansehen und
wurde auch an der Tür gleich von der 3-jährigen Xiao He an der Hand genommen und
rumgeführt. Erst später bekam ich mit, dass sie wirklich gar nicht sehen kann.
Ich wollte es nicht glauben, so zielstrebig ist sie zu ihrem Bett, hat mir Ihr
Kuscheltier und Hello-Kitty-Bettwäsche gezeigt und mir auch wieder die Türe mit
einem Handgriff nach Draußen geöffnet. So offen, fröhlich und einfach nur zum
Staunen.
Aufenthaltsraum und Spielezimmer
Christina (sehr schlechtes Sehvermögen und Osteoporose) ist eine der
ältesten Kinder im Bethel mit 18 Jahren und an Humor nicht zu übertreffen. Sie
gibt den Kleineren schon etwas Englischunterricht und bastelt Ketten und andere
Dinge, die dann im Bethel Souvenirshop von Sam (25 Jahre) verkauft werden. So
versucht das Bethel auch "den Großen" eine Aufgabe zu geben.
Spielplatz, Bild oben mit Wohnhäuser drum herum
Schwimmbad
Das Bethel hat eine sehr lange Warteliste. Auf Nachfrage warum, teilte mir die Betreuerin
mit, dass es außer das Bethel leider nur noch EINE Einrichtung für
Blinde in Peking gibt. Dort sind jedoch die Aufnahmekriterien verschärft worden
und es werden nur ältere Kinder bzw Heranwachsende angenommen und auch nur
die, die einen guten "Backround" haben. Was soviel heißen soll wie normales
Elternhaus, also keine Waisen oder Pflegekinder und ohne weitere Befindlichkeiten.
Das ist sehr traurig.
Das Bethel finanziert sich nur von Spenden.
Doch Dank der Spenden und privaten Förderer plant das Bethel auch in
Nanjing ein "Bethel Home" zu eröffnen. "